Was ist Staunässe?
Staunässe ist, wie der Begriff schon sagt, wenn sich Wasser im Boden oder im Topf einer Pflanze staut. Sie tritt auf, wenn du der Pflanze zu viel Wasser gibst und es nicht richtig abfließen kann. Staunässe kann der Pflanze schaden, da die Wurzeln dauerhaft in nasser Erde stehen. Dadurch wird verhindert, dass die Pflanze ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen kann. Außerdem begünstigt die anhaltende Feuchtigkeit Schimmelbildung in der Blumenerde. Unternimmst du nichts gegen die Staunässe, kann die Pflanze krank werden und schlimmstenfalls absterben. Deshalb ist es wichtig, von Anfang darauf zu achten, dass Staunässe am besten gar nicht erst entsteht. Sind die Wurzeln bereits verfault, ist es meist sehr schwierig, die Pflanze noch zu retten.
So kannst du Staunässe erkennen
Staunässe gehört zu den häufigsten Problemen bei Zimmer- und Topfpflanzen. Oft bleibt sie jedoch über einen längeren Zeitraum unentdeckt. Währenddessen können die Wurzeln aber bereits erheblich geschädigt werden, ohne dass es zunächst sichtbar ist. Ist es dazu gekommen, erkennst du Staunässe an verschiedenen Anzeichen:
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Schwache Pflanze: Die Pflanze wirkt zunehmend kraftlos und trotz guter Pflege und Dünger stagniert das Wachstum. 
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Gelbe Blätter: Die Blätter hängen herab, verfärben sich gelb und fallen schließlich ab. 
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Modriger Geruch: Spätestens wenn ein fauliger Geruch aus dem Topf kommt und die Erde unangenehm riecht, ist das ein deutliches Zeichen für Staunässe. 
Blick in den Topf
Wenn du diese Anzeichen bemerkst, solltest du unbedingt in den Topf deiner Pflanze schauen und den Wurzelballen prüfen. Steht Wasser im Untersetzer oder Übertopf, liegt sehr wahrscheinlich Staunässe vor. In diesem Fall solltest du die Wurzeln deiner Pflanze genauer anschauen. Gesunde Wurzeln sind fest und weiß. Sind sie dagegen braun, matschig oder lösen sich sogar auf, deutet das stark auf Wurzelfäulnis durch Staunässe hin.
Notfallmaßnahmen, um Staunässe zu beseitigen
Wenn du bei deiner Pflanze Staunässe feststellst, ist schnelles Handeln gefragt. Je früher du eingreifst, desto größer sind die Chancen, dass sich deine Pflanze wieder erholt. Mit den folgenden Schritten kannst du die Staunässe beseitigen, die Wurzeln retten und weiteren Schaden an deiner Pflanze verhindern:
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Pflanze aus dem Topf nehmen: Hole die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und löse die Erde behutsam vom Wurzelballen. 
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Nasse Erde entfernen: Entferne die stark durchnässte Erde gründlich, da sie meist nicht mehr locker wird und Fäulnis begünstigt. 
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Wurzeln kontrollieren: Schneide faulige, braune oder matschige Wurzeln mit einer sauberen, scharfen Schere ab. 
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Trocknen lassen: Lege die Pflanze für einige Stunden auf Zeitungspapier oder Küchenrolle, damit die Wurzeln antrocknen können. 
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In frische Erde eintopfen: Setze deine Pflanze in frische, lockere Blumenerde. 
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Richtig angießen: Gieße nur sparsam an, damit die Pflanze nicht sofort wieder im Wasser steht. Prüfe in den nächsten Tagen regelmäßig, ob die Erde feucht, aber nicht nass ist. 
Staunässe vermeiden
Damit Staunässe gar nicht erst entsteht, gibt es ein paar einfache Tipps zu beachten. Gieße deine Pflanzen lieber seltener und dafür durchdringend, statt sie ständig ein wenig zu wässern. Zwischen den Wassergaben sollte die Erde in der oberen Schicht gut abtrocknen können.
Auch der richtige Topf spielt eine entscheidende Rolle, wenn du Staunässe vermeiden möchtest. Am besten eignet sich ein Pflanzgefäß mit Abflussloch, durch das überschüssiges Wasser einfach ablaufen kann. Wenn du einen Blumentopf ohne Loch verwendest, ist eine Drainageschicht am Boden, zum Beispiel aus Blähton, Kies oder Tonscherben, besonders wichtig. Diese Schicht verhindert, dass sich das Wasser direkt im Wurzelbereich sammelt. Zusätzlich empfiehlt sich ein lockeres, durchlässiges Substrat, damit die Erde nicht zu schnell verdichtet und die Wurzeln ausreichend Luft bekommen. Die genauen Anforderungen können jedoch je nach Pflanze unterschiedlich sein.
Gibt es Pflanzen, die Staunässe vertragen?
Die meisten Zimmerpflanzen reagieren sehr empfindlich auf Staunässe. Es gibt jedoch einige Arten, die weniger sensibel sind und grundsätzlich besser mit Feuchtigkeit umgehen können. Solche Pflanzen für feuchte Böden stammen häufig aus sumpfigen oder tropischen Regionen, wo ihre Wurzeln an dauerhafte Nässe angepasst sind. Dazu gehören z. B.:
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Zyperngras (Cyperus alternifolius) 
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Schwertfarn (Nephrolepis exaltata) 
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Einige Calathea-Arten 
Bekannte und beliebte Pflanzen wie die Monstera, der Ficus, oder auch die Anthurie stammen zwar ebenfalls aus tropischen Regionen, reagieren jedoch empfindlich auf Staunässe. Sie bevorzugen eine gleichmäßig leicht feuchte Erde, vertragen aber keine dauerhafte Nässe im Wurzelbereich. Bei diesen Pflanzen ist es daher besonders wichtig, auf mäßiges Gießen, durchlässige Erde und die richtige Pflege zu achten.


 
             
         
        