Wurzelfäule

Wurzelfäule

Wurzelfäule ist eine der häufigsten und zugleich gefährlichsten Pflanzenkrankheiten, die sowohl Zimmer- als auch Gartenpflanzen betreffen kann. Sie entsteht meist durch Staunässe und führt dazu, dass die Wurzeln beginnen zu faulen. Besonders betroffen sind tropische Pflanzen wie Monstera, Philodendron, Anthurium und Alocasia, da diese empfindlich auf dauerhaft nasse Wurzeln reagieren.

Einmal ausgebrochen, kann Wurzelfäule schnell zum Absterben der Pflanze führen. Doch wenn du die Anzeichen frühzeitig erkennst und richtig handelst, gibt es oft noch eine Chance, deine Pflanze zu retten.

Was ist Wurzelfäule?

Wurzelfäule beschreibt das Absterben und Verrotten der Wurzeln einer Pflanze. Dies geschieht, wenn die Wurzeln über längere Zeit in zu feuchtem Substrat stehen und dadurch beginnen, zu faulen.

Oft wird die Fäule durch Pilze und Bakterien verursacht, die sich in der feuchten Umgebung schnell vermehren. Sobald die Wurzeln geschädigt sind, können sie keine Nährstoffe und kein Wasser mehr aufnehmen, was die Pflanze stark schwächt.

Welche Pflanzen sind besonders anfällig?

Tropische Zimmerpflanzen sind besonders anfällig für Wurzelfäule, darunter:

Auch Kräuter wie Basilikum und Minze oder Gemüsepflanzen wie Tomaten können betroffen sein.

Ursachen von Wurzelfäule

Die häufigste Ursache für Wurzelfäule ist Staunässe, also überschüssiges Wasser, das nicht richtig abfließen kann. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die das Risiko erhöhen:

Übermäßiges Gießen

  • Wenn Pflanzen zu häufig oder zu viel gegossen werden, bleibt das Substrat dauerhaft feucht.
  • Besonders in der Winterzeit, wenn Pflanzen weniger Wasser verbrauchen, kann falsches Gießen schnell zu Fäulnis führen.

Schlechte Drainage

  • Falsches Substrat: Normale Blumenerde speichert oft zu viel Wasser, während durchlässige Mischungen mit Perlit, Pinienrinde und Kokosfasern Staunässe verhindern.
  • Keine oder zu wenige Drainagelöcher: In Töpfen ohne Abfluss sammelt sich Wasser am Boden, was die Wurzeln aufweicht und Fäule begünstigt.

Pilz- und Bakterienbefall

  • Erreger wie Pythium, Phytophthora und Rhizoctonia gedeihen in feuchten, schlecht durchlüfteten Böden und greifen geschwächte Wurzeln an.

Kalte Temperaturen & Luftfeuchtigkeit

  • Bei niedrigen Temperaturen wächst die Pflanze langsamer und benötigt weniger Wasser – überschüssige Feuchtigkeit kann nicht schnell genug verdunsten.
  • Sehr hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit nassem Substrat fördert Fäulnis zusätzlich.

Symptome und Erkennung von Wurzelfäule

Wurzelfäule beginnt im Verborgenen, da die ersten Schäden an den Wurzeln auftreten. Doch es gibt deutliche Anzeichen, die auf ein Problem hinweisen:

Sichtbare Anzeichen an der Pflanze:

  • Gelbe oder welke Blätter: Die Pflanze wirkt krank und zeigt Wachstumsprobleme.
  • Braune, matschige Wurzeln: Gesunde Wurzeln sind fest und weiß oder hellbraun.
  • Modriger Geruch aus dem Topf: Ein fauliger Geruch ist ein sicheres Zeichen für Fäulnis.
  • Schwaches Wachstum: Die Pflanze bildet keine neuen Blätter oder lässt vorhandene Blätter hängen.
  • Pilz- oder Schimmelbefall: Weiße oder schwarze Flecken auf der Erdoberfläche können auf Pilzbefall hinweisen.

Der Wurzeltest

Um sicherzugehen, dass es sich um Wurzelfäule handelt, solltest du die Pflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen:

  1. Entferne die Erde und untersuche die Wurzeln.
  2. Gesunde Wurzeln sind fest, hell und elastisch.
  3. Faulige Wurzeln sind dunkelbraun bis schwarz, matschig und brechen leicht.

Behandlung von Wurzelfäule

Ist die Pflanze bereits betroffen, gibt es einige Möglichkeiten, sie zu retten. Je früher du handelst, desto höher sind die Überlebenschancen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

  • Pflanze aus dem Topf nehmen
    • Erde vorsichtig entfernen.
  • Befallene Wurzeln abschneiden
    • Mit einer desinfizierten Schere oder einem scharfen Messer alle matschigen Wurzeln entfernen.
  • Wurzelreste desinfizieren
    • Eine Behandlung mit Zimt, Aktivkohle oder einem Fungizid kann helfen, Bakterien und Pilze abzutöten.
  • Frisches Substrat und ein sauberer Topf
    • Pflanze in frische, durchlässige Erde setzen und Staunässe verhindern.
  • Richtig gießen
    • Nach dem Umtopfen für einige Tage nicht gießen, damit sich die Wurzeln erholen können.

Hausmittel gegen Wurzelfäule

  • Zimt: Natürliches Antiseptikum gegen Pilze.
  • Aktivkohle: Hilft, überschüssige Feuchtigkeit zu binden und Bakterien zu reduzieren.
  • Kamillentee: Kann als milde Desinfektion für die Wurzeln verwendet werden.

Vorbeugung gegen Wurzelfäule

Damit deine Pflanzen gar nicht erst an Wurzelfäule erkranken, solltest du einige grundlegende Pflegetipps beachten:

  • Drainagelöcher im Topf verwenden
    • Damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
  • Lockeres, durchlässiges Substrat wählen
    • Eine Mischung aus Blumenerde, Perlit, Pinienrinde und Kokosfaser verhindert Staunässe.
  • Gießverhalten anpassen
    • Erst gießen, wenn die obersten 2–3 cm der Erde trocken sind.
  • Luftzirkulation verbessern
    • Gute Belüftung verhindert Pilz- und Bakterienwachstum.
  • Kühle Temperaturen meiden
    • Bei Temperaturen unter 15 °C reduziert sich der Wasserverbrauch der Pflanze.

Wurzelfäule ist eine ernstzunehmende Pflanzenkrankheit, die vor allem durch falsches Gießen und schlechte Drainage entsteht. Erste Anzeichen wie gelbe Blätter oder schwaches Wachstum sollten ernst genommen werden.

Sobald ein Befall festgestellt wird, muss schnell gehandelt werden: Betroffene Wurzeln entfernen, die Pflanze umtopfen und das Gießverhalten anpassen. Mit der richtigen Vorbeugung lässt sich Wurzelfäule vermeiden und deine Pflanzen bleiben langfristig gesund.