Frau mit Allergie putzt sich die Nase in ihrer Wohnung, im Hintergrund steht eine Pflanze.

Zimmerpflanzen bei Allergien: Welche Pflanzen wirklich geeignet sind

Wenn die Nase zu Hause ständig läuft, der Husten nicht aufhört oder die Haut plötzlich empfindlich reagiert, kann das auf eine Allergie hindeuten – manchmal auch auf bestimmte Zimmerpflanzen. Einige Pflanzenarten können tatsächlich Reizungen auslösen und solche unangenehmen Symptome verursachen. Die gute Nachricht: Auch als Allergiker musst du nicht auf echtes Grün in deinem Zuhause verzichten. Es gibt viele Zimmerpflanzen, die als besonders geeignet für Allergiker gelten. Kunstpflanzen sind also längst nicht die einzige Option, wenn du trotz Allergie ein bisschen Natur um dich haben möchtest.

Diese Zimmerpflanzen solltest du als Allergiker besser meiden

Viele Zimmerpflanzen gehören leider zu den Arten, die möglicherweise allergische Reaktionen auslösen können und sind daher für empfindliche Personen nicht ideal. Dazu zählen unter anderem der Drachenbaum, die Geigenfeige, die Dieffenbachie, die Efeutute, die Purpurtute, die Monstera und auch das Einblatt. Diese Pflanzen sind zwar beliebt und dekorativ, enthalten jedoch Stoffe, die Allergikern Probleme bereiten können.

Reizende Pflanzensäfte

Die meisten dieser Pflanzen enthalten giftige oder reizende Pflanzensäfte, die vor allem bei Hautkontakt unangenehme Reaktionen hervorrufen können. Neben Kontaktreaktionen können auch andere Beschwerden auftreten, wenn reizende Stoffe über die Luft aufgenommen werden. Auch Menschen ohne bekannte Allergien können bei empfindlicher Haut oder häufigem Kontakt Reaktionen entwickeln. Allergiker reagieren jedoch meist schneller und stärker auf diese Reizstoffe.

Allergene in der Luft

Neben direkten Kontaktreaktionen sind auch Beschwerden möglich, die über die Atemwege entstehen. Wenn bestimmte Inhaltsstoffe der Pflanzen über den Pflanzensaft oder über beschädigte Blätter freigesetzt werden, können sie sich mit Hausstaub verbinden und in die Luft gelangen. Typische Symptome sind eine laufende oder verstopfte Nase, tränende oder gerötete Augen oder ein Husten oder Kratzen im Hals. Gerade in geschlossenen Räumen kann dies auf Dauer sehr belastend sein.

Geeignete Zimmerpflanzen für Allergiker

Es gibt aber auch einige Zimmerpflanzen, die als allergiefreundlich gelten und in der Regel keine Beschwerden auslösen. Natürlich reagiert jeder Mensch individuell, doch die folgenden Arten werden meist gut vertragen und sind daher für viele Allergiker geeignet.

Grünlilie

Blätter einer Grünlilie

Die Grünlilie gehört zu den allergikerfreundlichsten Zimmerpflanzen, da sie keine reizenden Stoffe oder Pollen abgibt. Dadurch wird sie in der Regel auch von Menschen mit Hausstauballergien oder sensiblen Atemwegen gut vertragen und eignet sich sogar für viele Asthma-Patienten. Mit ihren langen, elegant überhängenden Blättern, die je nach Sorte entweder frischgrün oder dekorativ weiß gestreift sind, wirkt sie leicht, lebendig und bringt ein natürliches, freundliches Flair in jeden Raum. Neben ihrem ansprechenden Aussehen punktet die Grünlilie auch mit positiven Effekten auf die Luftqualität: Sie kann Schadstoffe aus der Umgebungsluft filtern und trägt zu einem angenehmeren Raumklima bei. Gleichzeitig ist sie äußerst pflegeleicht, wächst zuverlässig und verzeiht auch mal kleinere Pflegefehler. Und noch ein Vorteil: Grünlilien sind nicht nur ideale Zimmerpflanzen für Allergiker, sie zählen auch zu den ungiftigen Pflanzen für Haustiere.

Anthurien

Blüte einer Anthurie

Die Flamingoblumen zählen zu den geeigneten Zimmerpflanzen für Allergiker, da sie die kaum Pollen freisetzen und daher selten Atemwegsreaktionen verursachen. Auch ihre Blüten sind in dieser Hinsicht unproblematisch. Die typischen, farbigen „Blütenblätter“ sind eigentlich Hochblätter, während der Blütenstand selbst nur sehr geringe Mengen an Pollen produziert. Deshalb gelten Anthurien insgesamt als pollenarm und gut verträglich. Ihre festen Blätter und glatten Oberflächen binden zudem wenig Staub. Wichtig ist lediglich, direkten Kontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden, da dieser bei empfindlicher Haut leicht reizen kann.

Es gibt verschiedene Arten und Sorten von Anthurien, zum Beispiel Anthurium andreanum oder Anthurium Clarinervium. In Bezug auf Allergien unterscheiden sie sich kaum, denn alle gelten allgemein als gut verträglich. Sie variieren hauptsächlich im Aussehen, etwa in der Form der Blätter oder in der Färbung, bleiben aber für Allergiker gut geeignet.

Bogenhanf

Bogenhanf im Topf

Auch der Bogenhanf gehört zu den Zimmerpflanzen, die für Allergiker empfohlen werden, wenn eine robuste und gleichzeitig gut verträgliche Pflanze gesucht wird. Da er keine Pollen bildet und keine reizenden Düfte abgibt, löst er in der Regel keine Atemwegs- oder Hautreaktionen aus. Sein fester, aufrechter Wuchs und die glatte Blattoberfläche sorgen dafür, dass sich nur wenig Staub auf der Pflanze ansammelt. Das macht den Bogenhanf besonders geeignet für Menschen, die auf Staubpartikel sensibel reagieren. Ein regelmäßiges Abwischen der Blätter reicht meist aus, um ihn hygienisch sauber zu halten.

Calathea

Calathea im Topf

Mit ihren auffälligen Blattmustern zählt die Calathea zu den dekorativsten Zimmerpflanzen und ist dabei auch für Allergiker gut geeignet. Ihre breiten Blätter, oft mit hellen Streifen oder farbigen Unterseiten, sorgen für einen lebendigen Akzent im Raum und tragen nebenbei leicht zur Luftfeuchtigkeit bei. Das kann vor allem in trockenen Wohnräumen angenehm wirken. Allerdings ist die Calathea in der Pflege etwas anspruchsvoller als andere Zimmerpflanzen. Sie reagiert empfindlich auf Pflegefehler. Mit einem passenden Standort und etwas Aufmerksamkeit bleibt sie aber eine schöne, allergikerfreundliche Pflanze, die lange Freude macht.

Aloe Vera

Aloe Vera

Die Aloe Vera wird von vielen Menschen mit empfindlichen Atemwegen gut vertragen und gilt daher als geeignete Zimmerpflanze für Allergiker. Ihr kompakter, sukkulenter Wuchs macht sie zudem ideal für trockene Innenräume, denn sie speichert Wasser im Blatt und kommt mit wenig Pflege aus. Beachtet werden sollte jedoch, dass der Pflanzensaft bei direktem Hautkontakt leicht reizen kann. Auch wenn Aloe-Gel in aufbereiteter Form häufig für die Hautpflege genutzt wird, sollten Allergiker beim Kontakt mit dem rohen Pflanzensaft vorsichtig sein, da hier empfindliche Reaktionen auftreten können.

Allgemeine Tipps zur Pflanzenwahl für Allergiker

Auch wenn viele Zimmerpflanzen als gut verträglich gelten, lohnt es sich als Allergiker besonders genau hinzuschauen. Mit ein paar einfachen Grundregeln lässt sich das Risiko für Reizungen oder Atemwegsbeschwerden deutlich reduzieren. So kannst du sicherstellen, dass die Pflanzen in deinem Zuhause für ein angenehmes Raumklima sorgen, ohne zusätzliche Belastungen zu verursachen. Worauf Allergiker bei Zimmerpflanzen achten sollten: 

  • Glatte, robuste Blätter: Auf glatten Blättern sammelt sich weniger Staub, der sich außerdem leicht abwischen lässt.

  • Pollenarme oder pollenfreie Arten: Ideal sind Pflanzen, die entweder gar nicht blühen oder keine nennenswerten Pollen produzieren.

  • Keine stark duftenden Pflanzen: Intensive Düfte können Atemwege reizen und sollten von Allergikern gemieden werden.

  • Reizende Pflanzensäfte: Bei Pflanzen mit milchigem oder reizendem Saft vorsichtig sein oder Alternativen wählen.

  • Ausreichend Abstand zu Schlaf- oder Arbeitsbereichen: Besonders empfindliche Personen profitieren davon, Pflanzen nicht direkt am Bett oder am Schreibtisch zu platzieren.

  Wenn trotz allergiefreundlicher Pflanzen eine Allergie

 auftritt

Es ist auch möglich, dass nicht die Pflanze allein die allergische Reaktion auslöst. Zimmerpflanzen können auch eine Quelle für Hausstaubmilben oder Schimmelpilze sein und sind daher für Menschen mit entsprechenden Allergien problematisch. Um solche Faktoren zu vermeiden, ist eine gute und regelmäßige Pflanzenpflege wichtig, vor allem saubere Blätter, die passende Erde und ein gesundes Feuchtigkeitsniveau.

Pflanzen regelmäßig entstauben

Insbesondere Hausstaub kann zu ganz ähnlichen allergischen Reaktionen führen. Besonders Pflanzen mit großen Blättern bieten viel Fläche, auf der sich Staub absetzen kann. Dieser wird bei jeder Berührung wieder aufgewirbelt und gelangt so in die Raumluft. Damit Allergiker nicht unnötig belastet werden, sollten die Blätter der Pflanze regelmäßig mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Pflanzen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit mögen, können auch abgeduscht oder mit Wasser besprüht werden. So werden Staubablagerungen direkt entfernt und die Luftqualität spürbar verbessert. Mehr dazu erfährst du hier: Tipps zur richtigen Reinigung von Zimmerpflanzen.

Schimmelbildung in der Erde vermeiden

Auch die Blumenerde kann ein Auslöser sein. Besonders günstige oder sehr nährstoffreiche Substrate mit hohem Kompost- oder Schwarztorfanteil neigen eher zu Schimmelbildung. Zeigt sich ein weißer, flaumiger Belag auf der Oberfläche, handelt es sich meist um Schimmelpilze auf der Erde. Und diese können bei empfindlichen Personen Reizungen verursachen, selbst wenn keine direkte Allergie gegen Pflanzen besteht. Schimmel sollte immer zeitnah entfernt und die Erde teilweise oder komplett ausgetauscht werden. Eine gute Belüftung des Substrats, sparsames Gießen und hochwertigere Erde können erneuter Schimmelbildung vorbeugen.

Wer besonders empfindlich reagiert oder Schimmel konsequent vermeiden möchte, kann auf alternative Systeme wie Hydrokultur oder Aquakultur umsteigen. Dabei wachsen die Pflanzen ohne klassische Blumenerde, wodurch das Risiko für Schimmel deutlich reduziert wird. Gleichzeitig bleibt das Pflegen der Pflanzen einfach, hygienisch und allergikerfreundlich.