Chlorophyll

Chlorophyll

Was ist Chlorophyll?

Chlorophyll ist der Farbstoff, der Pflanzen ihre typische grüne Farbe verleiht. Der Begriff stammt aus dem Griechischen: „chloros“ bedeutet grün und „phyllon“ Blatt, zusammengesetzt also „grünes Blatt“. Dieser Blattfarbstoff kommt in nahezu allen grünen Pflanzen sowie in vielen Algen vor. Dabei unterscheidet man mehrere Chlorophyll-Typen:

  • Chlorophyll a: blaugrün, Hauptpigment in allen Pflanzen, Algen und Cyanobakterien

  • Chlorophyll b: gelbgrün, in Grünalgen, Euglenophyten und allen Landpflanzen

  • Chlorophyll c: gelblich-grün, in Braunalgen, Kieselalgen, Goldalgen, Kalkalgen

  • Chlorophyll d: olivgrün, in Rotalgen und einigen Cyanobakterien

  • Chlorophyll f: grünlich, in speziellen Cyanobakterien z. B. Stromatolithen

In Zimmerpflanzen finden sich vor allem die beiden Chlorophyll-Typen a und b, die dafür sorgen sie, dass die Pflanzen auch bei den Lichtverhältnissen in Innenräumen gut wachsen können.

Warum Blätter grün erscheinen

Obwohl Sonnenlicht aus vielen Farben besteht, absorbiert Chlorophyll vor allem rotes und blaues Licht und reflektiert überwiegend grünes Licht. Deshalb erscheinen Blätter für unser Auge grün. Im Jahresverlauf verändert sich die Menge dieses Farbstoffs in den Blättern. Besonders im Herbst wird Chlorophyll abgebaut, sodass andere Pigmente wie Carotinoide und Anthocyane sichtbarer werden und die typische Herbstfärbung hervorrufen.

Darum ist Chlorophyll für Pflanzen wichtig

Nur durch Chlorophyll sind Pflanzen in der Lage, Photosynthese zu betreiben – also Lichtenergie in lebenswichtige Stoffe umzuwandeln. Chlorophyll a ist das Hauptpigment, das die Lichtenergie direkt in chemische Energie umwandelt. Chlorophyll b unterstützt dabei als Hilfspigment, indem es zusätzliche Lichtanteile nutzbar macht.

Der Ablauf der Photosynthese

  1. Die Pflanze nimmt Kohlendioxid über ihre Blätter und Wasser über die Wurzeln auf.

  2. In den Chloroplasten, wo das Chlorophyll sitzt, wird mithilfe des Sonnenlichts aus Kohlendioxid und Wasser Glucose hergestellt.

  3. Dabei entsteht Sauerstoff, den die Pflanze über die Blätter wieder an die Luft abgibt.

  4. Die Glucose speichert die Pflanze als Energiequelle für Wachstum und Entwicklung.

Einfluss auf die Pflanzengesundheit

Die Menge und Aktivität von Chlorophyll bestimmt außerdem, wie effizient eine Pflanze Photosynthese betreiben kann. Pflanzen mit vielen großen, dunkelgrünen Blättern können mehr Sonnenlicht nutzen, während Arten mit kleineren oder helleren Blättern oft weniger Photosyntheseleistung haben. Auch Umweltfaktoren wie Lichtintensität, Temperatur und Nährstoffversorgung können die Bildung von Chlorophyll beeinflussen.

Außerdem ist die Konzentration von Chlorophyll im Blatt ist ein wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand der Pflanze. Ein kräftiges Grün deutet meist auf eine gute Nährstoffversorgung hin, während blasse oder gelbe Blätter auf einen Nährstoffmangel (z. B. Magnesium oder Stickstoff), Trockenstress oder Krankheiten hinweisen können.

Chlorophyll-Lücken: Das steckt hinter panaschierten Pflanzen

Panaschierte Pflanzen haben Blätter, die sowohl grüne als auch helle oder weiße Bereiche aufweisen. Die grünen Flächen enthalten Chlorophyll und sind für die Photosynthese verantwortlich. Die hellen oder weißen Partien dagegen enthalten kein oder nur sehr wenig Chlorophyll und können deshalb kein Sonnenlicht in Energie umwandeln. Dadurch haben panaschierte Pflanzen insgesamt eine geringere Photosyntheseleistung als rein grüne Pflanzen und wachsen meist etwas langsamer. Für ihre Entwicklung sind sie daher besonders auf gute Lichtverhältnisse angewiesen, jedoch ohne direkte, starke Sonneneinstrahlung, da die weißen Blattbereiche besonders empfindlich auf Sonnenlicht reagieren.