Schildlaus

Weiße Fliege (Gewächshausmottenschildlaus)

Die Weiße Fliege, auch bekannt als Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum), ist ein gefürchteter Schädling im Pflanzenbau. Sie befällt sowohl Zimmerpflanzen als auch Gewächshaus- und Gartenpflanzen und kann großen Schaden anrichten. Besonders betroffen sind Tomaten, Gurken, Kohlgewächse sowie tropische Zimmerpflanzen wie Monstera, Philodendron und Ficus.

Was ist die Weiße Fliege?

Die Weiße Fliege ist kein echte Fliege, sondern gehört zur Familie der Mottenschildläuse (Aleyrodidae). Die kleinen, weißen Insekten messen etwa 1–2 mm und haben eine wachsartige, staubige Oberfläche. Sie besitzen zwei Flügelpaare und sind mit bloßem Auge gut zu erkennen, insbesondere wenn sie in Schwärmen von den Pflanzen aufsteigen.

Lebenszyklus der Weißen Fliege

Die Weiße Fliege durchläuft vier Entwicklungsstadien:

  1. Eiablage: Weibchen legen ihre Eier an der Blattunterseite ab, oft in kreisförmigen Mustern.
  2. Larvenstadium: Die Larven sind anfangs beweglich, setzen sich später aber fest und beginnen, Pflanzensäfte zu saugen.
  3. Puppenstadium: Die Larven verpuppen sich in einem ovalen Kokon.
  4. Ausgewachsene Weiße Fliege: Nach etwa 3–4 Wochen schlüpfen die erwachsenen Insekten und beginnen, sich zu vermehren.

Bei optimalen Bedingungen (20–30 °C) können sich die Weißen Fliegen explosionsartig vermehren und innerhalb weniger Wochen große Populationen bilden.

Wie erkennst du einen Befall?

Die Weiße Fliege ist relativ leicht zu identifizieren. Die häufigsten Anzeichen für einen Befall sind:

  • Weiße, fliegende Insekten steigen auf, wenn die Pflanze berührt wird.
  • Gelbfärbung und Fleckenbildung auf den Blättern.
  • Klebrige Beläge auf den Blättern (Honigtau).
  • Schwarzer Schimmel (Rußtaupilz), der sich auf dem Honigtau bildet.
  • Verkümmerte Pflanzen, langsames Wachstum und hängende Blätter.

Die Larven sind auf den Blattunterseiten als kleine, durchsichtige Punkte erkennbar. Sie haften an der Pflanze und saugen Pflanzensaft.

Welche Pflanzen sind besonders gefährdet?

Die Weiße Fliege befällt bevorzugt weichblättrige Pflanzen mit hohem Nährstoffgehalt. Besonders gefährdet sind:

Zimmerpflanzen

Gemüse- und Gewächshauspflanzen

  • Tomaten
  • Gurken
  • Paprika
  • Kohlgewächse
  • Kräuter (Minze, Basilikum)

Die Weiße Fliege tritt besonders häufig in geschlossenen Räumen wie Gewächshäusern oder Wintergärten auf, wo die Temperaturen konstant hoch sind.

Welche Schäden verursacht die Weiße Fliege?

Die Weiße Fliege ernährt sich vom Pflanzensaft und schwächt dadurch das Pflanzengewebe. Durch ihre Saugtätigkeit und den ausgeschiedenen Honigtau entstehen verschiedene Schäden:

Direkte Schäden:

  • Blätter vergilben und vertrocknen
  • Wachstum der Pflanze wird gehemmt
  • Junge Triebe können absterben

Indirekte Schäden:

  • Honigtau fördert das Wachstum von Rußtaupilzen, die die Photosynthese beeinträchtigen.
  • Die Weiße Fliege kann Viren und Pilzkrankheiten auf Pflanzen übertragen.

Ein starker Befall kann dazu führen, dass die Pflanze eingeht, insbesondere wenn sie bereits geschwächt ist.

Bekämpfung der Weißen Fliege

Ein Befall mit der Weißen Fliege sollte frühzeitig behandelt werden, um eine Massenvermehrung zu verhindern. Es gibt verschiedene biologische und chemische Methoden zur Bekämpfung.

Biologische Methoden

  • Gelbtafeln aufhängen
    • Weiße Fliegen werden vom Gelbton angezogen und bleiben kleben.
  • Neemöl oder Rapsöl-Sprays
    • Die öligen Substanzen verkleben die Atemwege der Fliegen und Larven.
  • Seifenlösung oder Spiritus-Wasser-Mischung
    • Hilft, Larven und Eier von den Blättern zu entfernen.
  • Nützlinge einsetzen:
    • Schlupfwespen (Encarsia formosa) → Parasitieren die Eier der Weißen Fliege.
    • Marienkäferlarven & Florfliegen → Fressen die Larven der Weißen Fliege.
  • Pflanze regelmäßig abduschen
    • Wäscht Larven und Eier ab.

Chemische Methoden

Falls biologische Methoden nicht ausreichen, können Insektizide verwendet werden:

  • Pyrethrum-Sprays
    • Pflanzlicher Wirkstoff, der Fliegen lähmt.
  • Systemische Insektizide
    • Werden von der Pflanze aufgenommen und töten Larven beim Saugen.

Achtung: Chemische Insektizide sollten nur als letzte Option verwendet werden, da sie auch Nützlinge schädigen können.

Vorbeugung gegen die Weiße Fliege

Damit es gar nicht erst zu einem Befall kommt, solltest du einige Vorbeugemaßnahmen treffen:

  • Pflanzen nicht zu eng stellen
    • Gute Luftzirkulation verhindert Schädlinge.
  • Blattunterseiten regelmäßig kontrollieren
    • Befall frühzeitig erkennen.
  • Nützlingsfreundliche Umgebung schaffen
    • Schlupfwespen und Marienkäfer fördern.
  • Wechselkultur im Garten anwenden
    • Befallsdruck reduzieren.

Die Weiße Fliege ist ein weit verbreiteter Schädling, der sich besonders in warmen und feuchten Umgebungen rasant vermehrt. Durch das Saugen von Pflanzensäften, das Ausscheiden von Honigtau und die Übertragung von Viren kann sie großen Schaden anrichten.

Wer einen Befall frühzeitig erkennt, kann mit biologischen Methoden wie Gelbtafeln, Neemöl oder Nützlingen gegensteuern. In hartnäckigen Fällen können auch chemische Mittel helfen. Die beste Strategie ist jedoch Vorbeugung, indem du deine Pflanzen regelmäßig kontrollierst und für eine gesunde Umgebung sorgst.