Herbstlich dekorierter Schreibtisch mit Monstera daneben

Pflege von Überwinterungspflanzen: So bringst du deine tropischen Pflanzen sicher durch den Herbst

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnt für Besitzer tropischer Pflanzen eine entscheidende Phase: die richtige Vorbereitung auf den Herbst und Winter. Damit deine Pflanzen gesund bleiben und im nächsten Frühling wieder kräftig austreiben, ist eine gezielte Pflege in der Übergangszeit wichtig. Ob im Zimmer oder auf dem Balkon – was es für tropische Pflanzen im Herbst besonders zu beachten gilt, erfährst du in diesem Beitrag.

Warum tropische Pflanzen besonderen Schutz brauchen

Tropische Zimmerpflanzen stammen aus Regionen, in denen ganzjährig warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschen. Dort kennen sie weder kalte Nächte noch trockene Heizungsluft, sondern wachsen in einem konstant feuchten und hellen Umfeld. Heimische Pflanzen haben sich hingegen über Jahrhunderte an die Jahreszeiten angepasst und kommen mit Frost, wechselhaften Temperaturen und kurzen Tagen gut zurecht. Tropische Arten wie die Monstera, Alocasien oder Syngonien reagieren jedoch bereits bei moderater Kälte oder anhaltendem Lichtmangel empfindlich. Auch die trockene Raumluft im Winter kann für sie zum Problem werden. Genau deshalb brauchen diese Pflanzen im Herbst und Winter besondere Aufmerksamkeit, damit sie gesund bleiben und gut durch die kalte Jahreszeit kommen.

Pflege während der Herbst- und Winterzeit

Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du deine tropischen Pflanzen im Herbst und Winter optimal versorgen und ihre speziellen Bedürfnisse berücksichtigen. Natürlich hängt die Pflege auch von der Art der Pflanze, ihrer Größe und den Bedingungen in deinem Zuhause ab, doch einige Grundregeln für eine gesunde Überwinterung gelten fast immer.

Gießen reduzieren

In der dunklen Jahreszeit fahren tropische Pflanzen ihr Wachstum zurück und benötigen deutlich weniger Wasser. In der Regel reicht es, sie alle ein bis zwei Wochen zu gießen. Am besten testest du mit dem Finger, ob die oberste Erdschicht bereits trocken ist. Gieße überschüssiges Wasser auch immer aus dem Übertopf, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden. 

Nährstoffpause für die Winterruhe

Bereits im Herbst kannst du beginnen, die Düngergabe langsam zu reduzieren, damit sich deine Pflanze auf die kommende Ruhephase einstellen kann. Denn mit den kürzeren Tagen und weniger Licht verlangsamt sich auch das Wachstum vieler tropischer Pflanzen deutlich, bis hin zu einer vollständigen Wachstumspause. In dieser Zeit können sie die zusätzlichen Nährstoffe gar nicht richtig verwerten, was im schlimmsten Fall zu einer Überdüngung oder geschwächten Wurzeln führen kann. Deshalb kannst du ab spätestens November die Düngung komplett einstellen. Ab dem Frühjahr, wenn die Tage wieder heller werden und die ersten neuen Triebe sichtbar sind, kannst du ganz langsam wieder mit dem Düngen beginnen. Am besten zunächst in schwacher Dosierung und in größeren Abständen, später dann wieder regelmäßig. 

Angepasster Standort

Platziere deine Pflanzen im Herbst und Winter so nah wie möglich am Fenster, idealerweise Richtung Süden oder Westen, damit sie das wenige Tageslicht optimal nutzen. Vermeide es aber, sie direkt vor oder über Heizkörpern abzustellen. Die trockene Heizungsluft entzieht den Blättern schnell Feuchtigkeit, fördert braune Ränder und kann die Pflanze schwächen. Ein Abstand von mindestens 50 cm ist deshalb ideal, um genügend Licht zu sichern und gleichzeitig die Luft um die Pflanze herum nicht zu stark auszutrocknen.

Luftfeuchtigkeit regulieren

Durch die trockene Heizungsluft sinkt die Luftfeuchtigkeit in Wohnungen im Winter oft auf unter 30 %. Für tropische Zimmerpflanzen ist das ein Problem, da sie aus Regionen mit einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 % stammen. Zu trockene Luft führt schnell zu braunen Blattspitzen, eingerollten Blättern oder macht die Pflanzen anfälliger Krankheiten oder Schädlinge. Deshalb solltest du aktiv nachhelfen: Sprühe die Blätter mehrmals pro Woche mit kalkarmem Wasser ein, stelle Wasserschalen auf die Heizung oder nutze einen Luftbefeuchter. Achte jedoch darauf, dass das Wasser nicht lange auf den Blättern bleibt, um Pilzbefall zu vermeiden.

Reinigung der Blätter

Staubschichten auf den Blättern erschweren die Lichtaufnahme und gerade im Herbst zählt jedes bisschen Licht. Wische die Blätter regelmäßig mit einem weichen, feuchten Tuch ab oder dusche deine Pflanzen vorsichtig ab. Achte darauf, dass kein Wasser in die Erde staut und die Blätter anschließend gut abtrocknen können.

Probleme frühzeitig erkennen

In den Wintermonaten sind tropische Zimmerpflanzen durch die trockene Heizungsluft besonders anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Die geringe Luftfeuchtigkeit schafft ideale Bedingungen für Spinnmilben, Schildläuse oder Thripse, während die Pflanzen selbst durch das wenige Licht und die trockene Umgebungsluft geschwächter sein können. Deshalb ist es wichtig, deine Pflanzen regelmäßig, am besten einmal pro Woche, gründlich zu kontrollieren. So erkennst du frühzeitig Veränderungen und kannst rechtzeitig eingreifen, bevor sich ein Befall stark ausbreitet.

Häufige Probleme, auf die du achten solltest:

  • Braune Blattspitzen/-ränder: Folge trockener Luft oder unregelmäßiger Wasserversorgung

  • Vergilbte Blätter: Hinweis auf Lichtmangel oder Staunässe

  • Schlaffe Blätter: Zu wenig Wasser oder zu kalter Standort

  • Winzige schwarze Punkte oder helle Saugschäden: Thripse

  • Feine Gespinste: Spinnmilben

Pflanzen im Winter umtopfen: Ja oder nein?

Egal, ob du eine Monstera im Winter umtopfen möchtest oder eine andere tropische Zimmerpflanze, in den meisten Fällen ist der Winter nicht der richtige Zeitpunkt dafür. In dieser Phase befinden sich die Pflanzen in einer Art Ruhepause und reagieren empfindlicher auf Stress. Frisches Substrat oder ein größerer Topf können dann eher Probleme verursachen und zum Beispiel Wurzelfäule durch zu viel Feuchtigkeit begünstigen.

Deshalb empfiehlt es sich, das Umtopfen auf das Frühjahr zu verschieben. Dann können sich die Pflanzen besser an den neuen Topf und die frische Erde anpassen. Nur in Ausnahmefällen, wie bei starkem Schädlingsbefall oder wenn die Wurzeln den alten Topf bereits sprengen, ist ein Umtopfen im Herbst oder Winter wirklich notwendig.

Pflanzen vom Balkon sicher in den Herbst bringen

Wenn du tropische Pflanzen auf deinem Balkon hast, solltest du dich im Herbst rechtzeitig um ihre sichere Überwinterung kümmern. Spätestens wenn die Temperaturen nachts unter 10 bis 12 °C fallen, müssen die meisten Arten in ein Winterquartier umziehen. Am besten in die Wohnung, einen hellen Wintergarten oder ein frostfreies Zimmer. Bleiben die Pflanzen zu lange draußen, riskierst du Erfrierungen oder dauerhafte Schäden. 

Wichtig ist außerdem, die Pflanzen nicht abrupt von draußen ins Wohnzimmer zu stellen. Wer seine Pflanzen vom Balkon im Herbst langsam umgewöhnt, schützt sie vor zusätzlichem Stress. Stelle deine grünen Lieblinge zunächst an einen geschützten, hellen Platz, bevor sie endgültig ins Winterquartier ziehen. So erleichterst du ihnen den Übergang und erhöhst die Chance, dass sie gesund durch die kalte Jahreszeit kommen.