Warum ist Düngen wichtig?
Damit Pflanzen gesund und kräftig wachsen, benötigen sie eine Vielzahl an Nährstoffen. Während sie in der Natur durch den Boden, Regenwasser und organische Zersetzung versorgt werden, sind Zimmerpflanzen auf unsere Unterstützung angewiesen. Die begrenzte Menge an Substrat in einem Topf reicht nicht aus, um langfristig alle essenziellen Nährstoffe bereitzustellen. Ohne regelmäßige Düngung kann es schnell zu Nährstoffmängeln kommen, die sich durch verlangsamtes Wachstum, gelbliche oder blasse Blätter und eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten äußern.
Die wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen
Pflanzen benötigen eine ausgewogene Mischung aus Haupt- und Spurennährstoffen, um optimal gedeihen zu können. Besonders wichtig sind die drei Hauptnährstoffe, die in den meisten Düngern enthalten sind:
- Stickstoff (N) – Fördert das Wachstum von Blättern und Stängeln. Besonders wichtig für Blattpflanzen wie Monstera oder Philodendron.
- Phosphor (P) – Essenziell für eine kräftige Wurzelbildung und fördert die Blüten- und Fruchtbildung.
- Kalium (K) – Unterstützt die allgemeine Pflanzengesundheit, verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und reguliert den Wasserhaushalt.
Neben diesen Hauptnährstoffen gibt es eine Reihe von Mikronährstoffen, die in kleineren Mengen benötigt werden, aber ebenfalls eine große Rolle spielen:
- Magnesium – Fördert die Photosynthese und sorgt für sattgrüne Blätter.
- Eisen – Wichtig für die Bildung von Chlorophyll, beugt Eisenmangel (gelbe Blätter mit grünen Adern) vor.
- Zink, Kupfer, Mangan & Bor – Unterstützen den Stoffwechsel und verschiedene Wachstumsprozesse.
Arten von Düngemitteln: Welcher Dünger ist der richtige?
Die Wahl des passenden Düngers hängt von der Pflanzenart, dem Substrat und den individuellen Bedürfnissen ab. Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Düngemitteln, die sich in ihrer Herkunft und Wirkungsweise unterscheiden.
Organische vs. mineralische Dünger
Organische Dünger
Bestehen aus natürlichen Materialien wie Kompost, Hornspänen, Guano oder Pflanzenextrakten. Sie müssen erst von Mikroorganismen im Boden zersetzt werden, wodurch die Nährstoffe langsamer, aber gleichmäßiger abgegeben werden.
• Umweltfreundlich und nachhaltig
• Fördert das Bodenleben und die Struktur des Substrats
• Geringes Risiko der Überdüngung
Mineralische Dünger
Enthalten künstlich hergestellte Nährstoffe in reiner Form. Sie stehen den Pflanzen sofort zur Verfügung und wirken schnell.
• Schnelle Wirkung, besonders bei akuten Nährstoffmängeln
• Präzise Dosierung möglich
• Einfach in der Anwendung
Langzeitdünger vs. Flüssigdünger
Langzeitdünger – Diese Dünger geben ihre Nährstoffe über mehrere Wochen oder Monate hinweg kontinuierlich ab. Sie sind ideal für Pflanzen, die eine gleichmäßige Versorgung benötigen, wie z. B. größere Zimmerpflanzen oder Kübelpflanzen auf der Terrasse.
• Weniger Aufwand, da seltener gedüngt werden muss
• Gleichmäßige Nährstoffabgabe
• Reduziert das Risiko der Über- oder Unterversorgung
Flüssigdünger – Wird mit dem Gießwasser vermischt und kann von den Wurzeln besonders schnell aufgenommen werden. Er eignet sich hervorragend für tropische Pflanzen, Kräuter und blühende Zimmerpflanzen.
• Sofortige Nährstoffaufnahme
• Gute Dosierbarkeit
• Ideal für Pflanzen in der aktiven Wachstumsphase
Dos: Die richtige Düngung für gesunde Pflanzen
Die richtige Düngung spielt eine entscheidende Rolle für das Wachstum und die Vitalität von Pflanzen. Je nach Pflanzenart und ihren spezifischen Bedürfnissen gibt es unterschiedliche Dünger, die gezielt auf die Versorgung mit essenziellen Nährstoffen abgestimmt sind. Wer seine Pflanzen richtig düngt, sorgt für kräftige Wurzeln, sattgrüne Blätter und eine üppige Blütenpracht. Doch nicht nur die Wahl des Düngers ist entscheidend – auch die Dosierung und der Zeitpunkt der Düngung müssen beachtet werden.
Den passenden Dünger wählen
Jede Pflanze hat individuelle Ansprüche an die Nährstoffversorgung, daher ist es wichtig, den passenden Dünger zu verwenden. Blattpflanzen, wie viele tropische Zimmerpflanzen, profitieren besonders von stickstoffreichen Düngern, da Stickstoff das Wachstum der Blätter und Stängel unterstützt. Pflanzen, die hauptsächlich für ihre Blüten gehalten werden, wie Orchideen oder blühende Zimmerpflanzen, benötigen hingegen phosphorbetonte Dünger, da Phosphor die Blütenbildung anregt. Kakteen und Sukkulenten, die in ihrer natürlichen Umgebung nur wenige Nährstoffe erhalten, kommen mit sehr sparsamen Düngergaben aus. Zu viel Dünger könnte hier mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Die richtige Dosierung beachten
Ein häufiger Fehler ist die Überdosierung von Dünger in der Hoffnung, dass die Pflanze dadurch schneller wächst. Doch zu viel des Guten kann die Wurzeln verbrennen und langfristig schaden. Daher sollten immer die Herstellerangaben auf der Verpackung beachtet werden. Besonders empfindliche Pflanzen sollten anfangs mit einer halben Dosis gedüngt werden, um eine Überversorgung zu vermeiden. Zudem ist es ratsam, die Düngemenge an die Jahreszeit anzupassen: Während in der Wachstumsperiode im Frühjahr und Sommer regelmäßiges Düngen erforderlich ist, sollte in der Ruhezeit im Herbst und Winter sparsamer oder gar nicht gedüngt werden, da die meisten Pflanzen in dieser Zeit ihr Wachstum verlangsamen.
Den richtigen Zeitpunkt wählen
Auch der Zeitpunkt der Düngung kann darüber entscheiden, wie gut die Pflanze die Nährstoffe aufnimmt. Ideal ist es, Pflanzen morgens oder abends zu düngen, wenn die Sonneneinstrahlung nicht zu stark ist. So wird verhindert, dass Düngerreste auf den Blättern verdunsten und Schäden verursachen. Zudem sollte die Düngung immer mit der Wachstumsphase der Pflanze abgestimmt werden. Pflanzen, die aktiv wachsen, benötigen mehr Nährstoffe als solche, die sich gerade in einer Ruhephase befinden.
Don'ts: Häufige Fehler beim Düngen vermeiden
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Zu viel Dünger auf einmal geben – Kann zu Wurzelschäden führen.
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Eine Überdüngung kann für Pflanzen ebenso schädlich sein wie ein Nährstoffmangel. Zu viel Dünger kann die Wurzeln verbrennen und die Pflanze nachhaltig schwächen. Daher ist es wichtig, Überdüngung frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
Typische Symptome einer Überdüngung sind braune oder gelbe Blattspitzen, die oft trocken und verbrannt wirken. Auch eingekräuselte oder welkende Blätter können ein Anzeichen dafür sein, dass die Pflanze zu viele Nährstoffe aufgenommen hat. Ein weiteres deutliches Signal sind Salzablagerungen auf der Erdoberfläche, die durch überschüssige Minerale entstehen und das Wurzelsystem belasten können.
Wenn eine Pflanze überdüngt wurde, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Schaden zu begrenzen. Eine schnelle Maßnahme ist das gründliche Durchspülen der Erde mit klarem Wasser, um überschüssige Düngesalze auszuwaschen. In schweren Fällen kann es notwendig sein, die Erde vollständig auszutauschen, um der Pflanze eine frische und unbelastete Wachstumsgrundlage zu bieten. Zudem sollte die Düngung für mehrere Wochen ausgesetzt werden, damit sich die Pflanze erholen kann.
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- Dünger auf trockene Erde auftragen – Kann die Wurzeln „verbrennen“.
- Falschen Dünger verwenden – Nicht jeder Dünger ist für jede Pflanze geeignet.